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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 63

1902 - Leipzig : Hirt
91. Das Jahr 1848 und seine Folgen. 63 und dem Herrenhause, dessen Mitglieder teils durch die Verfassung bestimmt sind, teils vom König ernannt werden. Andere wichtige Bestimmungen der Verfassung sind: die Verantwortlichkeit der Minister, welche der König ernennt und entlt; Gleichheit aller vor dem Gesetze; Freiheit des religisen Bekenntnisses; Freiheit der Wissenschaft; Freiheit der Presse; Schulzwang; allgemeine Wehrpflicht; das Vereins- und Versammlungsrecht. 1849 hatte Friedrich Wilhelm Iv. die Freude, die Hoheuzollernschen Lande seinem Staate durch Vertrag einzuverleiben. Die alte Stammburg wurde im Stile des 14. Jahrhunderts wiederhergestellt. 4. Schleswig-Holstein. Das Natioualgefhl wurde in ganz Deutsch-land mchtig angeregt durch die schleswig-holsteinische Frage. Holstein war mit Lauenburg durch den Wiener Kongre als deutsches Bundes-lcmd erklrt, dessen Herzog der König von Dnemark war. Derselbe war auch Herzog von Schleswig, welches, ohne zum Deutschen Bunde zu gehren, doch berwiegend deutsche Bevlkerung hatte und nach einem Vertrage niemals mit Dnemark zu einem Staate vereinigt werden durfte ( 57, 5). Als nun der kinderlose König Friedrich Vii. von Dnemark, nach dessen Tode in Schleswig-Holstein ein anderes Erbfolgegesetz als in Dnemark zur Geltung kommen mute, gleich nach seiner Thron-besteiguug 1848 die Einverleibung Schleswigs in den dnischen Staat 1848. verhie, erinnerten sich die Schleswig - Holsteiner des alten Wortes: Op ewig uugedeelt!" *) und begannen den Krieg gegen Dnemark. Preußen sandte ihnen den General Wrangel mit einem Heere, dem sich aildere deutsche Truppen anschlssen, zu Hilfe. Die Dnen wurden in mehreren Schlachten besiegt, aus Schleswig vertrieben und verloren 1849 bei Eckernfrde zwei groe Kriegsschiffe. Aber durch den Druck aus-wrtiger Mchte, welche mit neidischen Blicken die preuischen Siege sahen, wurde die gehoffte Losreiung der Herzogtmer von Dnemark verhindert. 5. Die deutsche Nationalversammlung. Mit dem Rufe nach Freiheit war berall der nach Einheit verbunden. Groe Hoffnungen setzte man auf die Nationalversammlung, die mit Zustimmung des Bundestages vom ganzen deutscheu Volke gewhlt wurde und in Frank-furt zusammentrat. Der Bundestag lste sich auf. Mit geringer Stimmenmehrheit whlte die Versammlung 1849 Friedrich Wilhelm Iv. 1849. zum Kaiser der Deutscheu". Aber dieser lehnte die Kaiserkrone ab, da er sie nicht ans den Hnden des Volkes ohne Zustimmung der Fürsten annehmen wollte. Durch Parteiuugeu zerrttet, lste sich die Nationalversammlung allmhlich auf. *) Die allgemeine Stimmung fand ihren Ausdruck in dem Liede: Schleswig-Holstein, meerumschlungen", von Chemnitz.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 65

1902 - Leipzig : Hirt
92. Kaiser Napoleon Iii. 65 auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Unein-geweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast unumschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl Frankreichs. Handel und Industrie hoben sich durch Anlegung von Eisenbahnen und Kanlen und durch zwei groe Weltausstellungen in Paris. Durch eine Reihe von Kriegen kam er der Ruhmsucht der franzsischen Nation entgegen, was freilich zu seinem Ausspruche: L'empire c'est la paix", nicht stimmte. 3. "Kriege, a) Krimkrieg, 185356. Frankreich und Eng-1853 land leisteten der Trkei Beistand in einem Kriege gegen Rußland, bis welches seinen Einflu auf der Balkanhalbinsel erweitern wollte, und 1856. schickten ein Heer nach der Krim. Die bedeutendste Waffentat des Krieges war die Einnahme von Sebastopol durch die Verbndeten. b) Lombardischer Krieg, 1859. König Viktor Emannel von 1859. Sardinien, der Vorkmpfer der italienischen Einheitsbestrebungen, be- wog Napoleon zu einem Bndnis, um die unter sterreichischer Herr-schaft stehenden Gebiete Norditaliens zu befreien. Die sterreicher wurden in den Schlachten bei Magenta und Solserino besiegt und muten die Lombardei an Sardinien berlassen, während Napoleon sich zur Belohnung Nizza und Savoyen abtreten lie. In der nchsten Zeit wurden auch die brigen italienischen Lnder auer Venetien und Rom mit dem Reiche Viktor Emanuels vereinigt, welches 1861 zum 1861. Knigreich Italien erklrt wurde. c) Das Kaisertum Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges ( 82, 5) sandte Napoleon ein Heer nach der Republik Mexiko und machte 1864 den sterreichischen Erzherzog Maximilian 1864. zum Kaiser des Landes. Als aber nach Beendigung jenes Krieges Napoleon auf die Drohung der Vereinigten Staaten seine Truppen zurckzog, wurde die Lage Maximilians, der im Lande wenig Freunde hatte, unhaltbar. Er wurde 1867 von den Republikanern gefangen 1867. genommen und erschossen. Mit welchem Rechte konnte sich Napoleon mit Kaiser Augustns vergleichen? 93. Wilhelm I. big M Grndung des Norddeutschen nndes. V Wilhelms I. Jugendjahre. Wilhelm I. wurde geboren am 22. Mrz 1797. In der trben Zeit, iu die seine Jugend fiel, fhltel797. sich der keineswegs krftige Knabe zum Soldatenstande hingezogen. Christensen, Kleines Lehrbuch der Geschichte. Iii. A. 3. Aufl. 5

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 69

1902 - Leipzig : Hirt
69 c) Der Friede zu Prag. Osterreich mute aus dem deutschen Staateuverbande ausscheiden und dem Gegner die Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Nassau, Hesseu-Homburg, Frankfurt und Schleswig-Holstein, sowie die Grndung eines Norddeutschen Bundes zugestehen. ) Italien. Im Bunde mit Preußen hatte auch Italien an sterreich deu Krieg erklrt. Die preuischen Siege kamen auch den besiegten Italienern zu gute: sterreich mute an Italien Venetien abtreten. e) Innerer Friede in Preußen. Nach solchen Erfolgen ver-stnmmten die Gegner der Regierung; dankbar ergriffen sie die dar-gebotene Hand der Vershnung, als Bismarck im Abgeordnetenhause die nachtrgliche Genehmigung der gemachten Ausgaben nachsuchte und erhielt. 7. Der Norddeutsche Bund. Preußen grndete mit den brigen norddeutschen Staaten (bis zum Main) den Norddeutschen Bund, dessen Verfassung am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Prsident wurde der 1867. König von Preußen, Bundeskanzler Graf Bismarck; gesetzgebende Versammlungen waren der aus den Vertretern der Regierungen be-stehende Bundesrat und der durch allgemeines Stimmrecht gewhlte Reichstag. Die sddeutschen Staaten (Baden, Wrttemberg, Bayern, Hessen) schlssen mit dem Norddeutschen Bunde Schutz- und Trutz-bndnisse und stellten ihre Truppen fr den Fall eines Krieges unter preuischen Oberbefehl. Auch die sterreichischen Staatsverhltnisse wurden 1867 neu geordnet. Das Reich zerfllt seitdem in zwei Hlften: a) Deutsch-sterreich (Cisleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichsrate in Wien; b) Die Lnder der ungarischen Krone (Transleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichstag in Budapest. Die gemeinsamen Angelegenheiten werden von einem be-sonderen Ministerium und den Delegationen verwaltet. 94. Der Deutsch -Franzsische Krieg, 18701871. V Ursachen. Das Ansehen Frankreichs hatte durch die mexikanische Angelegenheit arg gelitten; dagegen war der preuische Sieg bei Knig-grtz glnzender als die franzsischen bei Magenta und Solseriuo; in die Streitfragen von 1864 und 66 hatte Frankreich sich nicht einmal ernstlich einmischen knnen. Daher predigten die Zeitungen Rache fr Sadowa" und verlangten als Entschdigung fr die preuischen Erfolge die Rheiugrenze; auch die Kaiserin Eugenie wirkte in diesem Sinne auf ihren Gemahl und die Minister ein.*) Napoleon selbst konnte sich *) Quand aurai-je ma guerre, ma jolie petite guerre?"

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 45

1902 - Leipzig : Hirt
87. Napoleons Macht. 45 der Landgrfin, in einfacher Weise erzogen. Ihre Gouvernante war eine franzsische Schweizerin, welche die Prinzessin frh lehrte, das Walten der Vorsehung in den Schicksalen der Menschen zu erkennen, und nach dem Wort: Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht", zu handeln. So sehr Luise spter den wohlttigen Ein-fln ihrer Erzieherin anerkannte, fo bedauerte sie doch, da ihre Erziehung nach damaliger Sitte zu sehr französisch und zu wenig deutsch gewesen war, ein Mangel, den sie als Kronprinzessin und Knigin durch eifriges Studium der deutschen Ge-schichte und Literatur auszugleichen suchte. 1793 wurde sie in Frankfurt a. M., wo sich das preuische Hauptquartier befand (in welchem Kriege?), mit ihrem knftigen Gemahl bekannt, und im Dezember desselben Jahres hielt sie durch das vor kurzem erbaute Brandenburger Tor (Fig. 132) ihren Einzug in die preuische Hauptstadt. Ihr Familienleben war ein seltenes Muster schner Huslichkeit, aus der alle steife Frmlichkeit verbannt war (Oberhofmeisterin Grfin von Vo, Dame d'etiquette"). Bei jeder Gelegenheit kmpfte sie durch Wort und Tat gegen die Standesvorurteile an und zeigte, da die Geringsten ihres Volkes ihr so nahe standen wie die Hchsten. Sparsam zu sein verga sie nur, wenn es sich um Wohltaten handelte. Am liebsten lebten Friedrich Wilhelm und Luise auch nach ihrer Thronbesteigung in lndlicher Stille auf ihrem Gute Paretz bei Potsdam. Kurz bevor sie den Thron bestieg, wurde ihr zweiter Sohn, der sptere König und Kaiser Wilhelm I., geboren. Als Knigin nahm sie an den Schicksalen des Staates den lebhaftesten Anteil, beharrte aber in ihrer schlichten Lebensweise. Der preuische Staat befand sich nicht mehr auf der frheren Hhe. Eine bedeutende Schuldenlast hatte sich angehuft; im Heer-wesen wurden die veralteten Formen aus der Zeit Friedrichs des Groen strenge beibehalten, aber sein Geist fehlte; durch deu ersten Koalitionskrieg hatte das Ansehen des Staates gelitten. Durch eine harte Leidensschule sollte er gelutert werden. 2. Der dritte Aoalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um England zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit sterreich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fern-bleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Eng-lndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelson f). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Frstell von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Ansterlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Pre-1805. brg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Besitzungen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbachs) marschieren lassen und dadurch die Geduld *) Die hohenzollernschen Lnder Ansbach und Baireuth waren 1791 an Preußen gefallen.

5. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 67

1902 - Leipzig : Hirt
93. Wilhelm I. bis zur Grndung des Norddeutschen Bundes. 67 Vergebens wandte Bismarck seine ganze Beredsamkeit auf, um die widerstrebende Mehrheit des Abgeordnetenhauses zu berzeugen. Man spottete der den Mann von Blut und Eisen";*) aber der Mann, auf den der grte Teil des Volkes mit Ha oder Mitrauen blickte, begngte sich damit, da er das Vertrauen des Knigs besa, und gab nicht nach. (Konfliktszeit.) Der zweite Schleswig-holsteinische Arieg, 1864. Die Zerfahrenheit der deutschen Verhltnisse ermutigte die Dnen, die Vergewaltigung der Herzogtmer fortzusetzen. Christian Ix., der drohenden Haltung seiner Hauptstadt nachgebend, genehmigte nach seiner Thronbesteigung eine schon ausgearbeitete ueue Verfassung, wonach Schleswig vllig in Dnemark einverleibt werden sollte. Fr Schleswig-Holsteiu aber machte Friedrich von Augustenbnrg**) seine Ansprche geltend und wurde untersttzt durch deu Deutschen Bund, der am Londoner Protokoll nicht beteiligt war, und durch die Stimmung des deutscheil Volkes, welches die endliche Befreiung der Herzogtmer forderte. Preußen und sterreich hatten zwar das Londoner Protokoll unterzeichnet, traten aber gegen die vertragswidrige Eillverleibung Schleswigs auf und erklrten, als Dnemark hartnckig blieb, den Krieg. Ein preuisch-sterreichisches Heer unter dem Oberbefehl des greisen Wrangel rckte 1864. in Schleswig ein. Der Krieg wurde entschieden bei den Dppeler Schanzen, die durch die Preußen unter dem Prinzeil Friedrich Karl nach siebenwchiger Belagerung erstrmt wurden. Da auf einer Londoner Konferenz die dnische Verblendung mige Friedensbedingungen zurckwies, wurde der Krieg fortgesetzt, und erst nach der Eroberung der Insel Alfen und der Besetzung ganz Jtlands durch die Verbndeten bequemten sich die Dnen im Wiener Frieden dazu, Schles-wig-Holstein an Preußen und sterreich auszuliefern. 5. Zwiespalt zwischen Preußen und sterreich. Die gemeinsame Verwaltung des Landes durch Preußen und sterreich konnte keinen Bestand haben, da die Absichten der beiden Gromchte zu sehr aus-einander gingen. sterreich wollte ans Schleswig-Holstein eilten selbstndigen Kleinstaat unter Friedrich von Augustenburg machen. Auch Preußen war bereit, ihn anzuerkennen, aber unter der Bedingung, da er seine Truppen unter preuischen Oberbefehl stelle und den Kieler *) Nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlsse werden die groen Fragen der Zeit entschieden dies ist der Fehler von 1848 und 49 gewesen sondern durch Eisen und Blut." (Bismarck im Abgeordnetenhause.) **) Sein Vater Christian hatte nach dem Londoner Protokoll auf Schleswig-Holstein verzichtet. 5*

6. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 50

1902 - Leipzig : Hirt
50 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 9. Napoleons Macht hatte ihren Hhepunkt erreicht. Von Schmeichlern umgeben, von seinen Erfolgen berauscht, verachtete er die Menschen immer mehr. Das franzsische Kaiserreich behte sich immer weiter aus (Karte Nr. 11). 1810 sah sich Napoleons Brnber Ludwig, von ihm zum König von Hollanb gemacht, wegen der Festlanbsperre gentigt abznbanken. Sein Land sowie die deutschen Kstenlnder an der Norbsee nnb die drei Hansastbte wrben Frankreich ein-verleibt. Vou Italien gehrte der nordwestliche Teil mit dem Kirchenstaate (seit der Gefangennahme des Papstes 1809) zu Frankreich, ebenso die Jllyrischen Provinzen. Aus der Cisalpiuischen Re-publik war das Knigreich Italien geworden, als dessen Vizeknig Napoleon seinen Stiefsohn Engen Beauharuais eingesetzt hatte. König von Neapel*) war Napoleons Schwager Murat. In Spanien behauptete sich Joseph Bonaparte trotz der zahlreichen und khnen Volks-anfstnde als König. In Deutschland gehrten fast alle Mittel-und Kleinstaaten, so weit sie nicht Frankreich einverleibt waren, zum Rheiubunde, ihre Fürsten, dem Volke gegenber unumschrnkt, hatten Napoleons Machtsprchen zu gehorchen. Gebietsvergreruugen und Rangerhhungen waren die Belohnungen, die ihnen Napoleon zu teil werdeu lie. Preußen und sterreich, besiegt und geschwcht, standen ebenfalls unter dein Drucke der franzsischen Macht. Das Herzogtum Warschau war im Frieden zu Schnbrnnn vergrert; Rußland (vergrert durch Finnland in einein Kriege gegen Schweden) und Dnemark waren Napoleons Verbndete. Nur Euglaud mar ein unbesiegter Feind Frankreichs. Mit welchem Rechte nannte sich Napolevn den Nachfolger Karls des Groen ^ 88. Napoleons Fall. 1812. I Napoleon in Rußland, 1812. Durch die Vergrerung des Herzogtums Warschau im Schnbrnnner Frieden und durch die Ver-treibung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Vermaiidten des russischen Kaiserhauses, hatte Napoleon feinen russischen Verbndeten schrner gereizt. Als die Forderung Napoleons, die Festlanbsperre scharfer zu beobachten, durch Erleichterung der Einfuhr englischer Waren beantwortet wrbe, schlo Napoleon mit sterreich ein Bnbnis, beut auch Preußen beitreten mute, itub rckte ungeachtet des spanischen Krieges mit einem Heere von mehr als einer halben Million ins Innere von Rulanb ein. Den rechten Flgel bilbete ein sterreichisches Hilfs- *) Das Haus Bonrbon hat aufgehrt, in Neapel zu regieren", erklrte Napoleon 1805 von sterreich aus.

7. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 54

1902 - Leipzig : Hirt
54 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. reich Polen. Mit Schweden wurde Norwegen vereinigt. Dnemark wurde durch Lauenbnrg entschdigt. Holland und Belgien wurden zu einem Knigreich der Niederlande vereinigt unter Wilhelm I., dem frheren Statthalter von Holland. England behielt die im Kriege gewonnenen Inseln Malta und Helgoland und erhielt Hannover zurck. In Italien wurden grtenteils die von Napoleon vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. Auch der Papst kehrte aus seiner Gefangenschaft zurck. sterreich erhielt die abgetretenen Besitzungen zurck mit Aus-nhme Belgiens. Preußen erhielt Posen, den nrdlichen Teil des Knigreichs Sachsen (dessen König nach der Schlacht bei Leipzig als treuer Verbndeter Napoleons in preuische Gefangenschaft geraten war), Schwedifch-Pommern, Westfalen und die Rheinprovinz. Zwar hatte Preußen nicht den frheren Umfang und war noch dazu in zwei Lndermassen getrennt, aber die Verminderung der polnischen Bestandteile gereichte dem deutschen Preußen nur zum Vorteil, und die Notwendigkeit, im Westen wie im Osten auf die Sicherung seiner Grenzen bedacht zu sein, war eine Mahnung, seine geschichtliche Aufgabe in Deutschland nicht zu vergessen. In Deutschland erfllte sich die Hoffnung auf Herstellung eines einheitlichen Reiches nicht. Manche deutsche Fürsten waren dagegen, auch Kaiser Franz und sein Kanzler Metternich, ebenso die auswrtigen Mchte; auch war ein Reich mit zwei Gromchten schwer denkbar. Die 38 deutschen Staaten wurden zu dem Deutschen Bunde vereinigt. Der Bundestag zu Frankfurt a. M., in dem sterreich den Vorsitz fhrte, war das sie umschlingende Band. Etliche Fürsten erhielten Rang-erhhuugen. Warum war die Vereinigung von Holland und Belgien eine unnatrliche? Von wem hatten die Staatsmnner des Wiener Kongresses die rcksichtslose Lnder- und Vlkerverteilung gelernt? Welchen Orden hat der Papst gleich nach seiner Rckkehr wiederhergestellt ( 65, 11) ? Inwiefern war der Deutsche Bund ein Fortschritt gegenber dem alten Reiche? 1815. 7. Die hundert Tage", 1815. Die Nachricht, da Napoleon am 1. Mrz in Frankreich gelandet sei, stellte die Einigkeit wieder her unter den Gromchten, die wegen der schsischen und polnischen Frage beinahe in Krieg miteinander geraten wren. Sie erklrten Napoleon in die Acht und boten ihre Heere gegen ihn auf. Napoleon aber gewann in Frankreich schnell die Bevlkerung und die Soldaten fr sich und zog triumphierend in die Hauptstadt ein, aus der Ludwig Xviii. nach Belgien entstehen war. Auch Napoleon fhrte fein Heer nach Belgien, um Wellington und Blcher zu bekmpfen. Nachdem er am 16. Juni Blcher bei Ligny (Karte Nr. 12) zurckgedrngt hatte, griff er am 18. die feste Stellung des englisch-deutschen Heeres unter Wellington bei Waterloo an. Durch wiederholte Sturm-

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 68

1902 - Leipzig : Hirt
68 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. Hafen an Preußen berlasse, eine Bedingung, auf die der Herzog vou Augustenburg im Vertrauen auf den Beistand sterreichs nicht einging. Auch tu der deutschen Frage herrschte keine Einigkeit. Da eine Reform des Bundes notwendig sei, wurde vou beiden Gromchten anerkannt, aber während Preußen eine allgemeine deutsche Volksver-tretung verlangte, lehnte sterreich eine solche ab und ging in seinen Vorschlgen nur darauf aus, den Einflu Preuens zu schwchen. Bismarck hatte im eigenen Lande die schwierigste Stellung: der Konflikt mit der Volksvertretung verschrfte sich; man hatte fr seine groen Plne kein Ver-stndnis und kein Zutrauen; der Ha gegen ihn zeitigte sogar einen Mordversuch, bei dem er wie durch ein Wunder dem Tode entging. 1865. 1865 im Gasteiner Vertrage kamen Preußen und sterreich dahin berein, da Schleswig von Preußen, Holstein von sterreich verwaltet werdeu sollte. Aber auch hierdurch konnte der Krieg nur hinausgeschoben werden. sterreich bertrug die Entscheidung der Schleswig-Holstein dem Deutschen Bunde und bewirkte, als Preußen dies fr eine Verletzung des Gasteiner Vertrags erklrte, den Beschlu, die Truppen der Bundesstaaten gegen Preußen in Kriegsbereitschaft zu stellen. Damit war der Bund aufgelst, und der Krieg begann. Warum trat sterreich so warm fr den Herzog von Augustenburg ein? -Inwiefern war der Krieg zwischen Preußen und sterreich eine geschichtliche Not-wendigkeit? 1866. 6. Der Deutsche Arieg, 1866. a) Beginn des Krieges. Sofort besetzten preuische Truppen die Nachbarlnder Hannover, Kurhessen und Sachsen, nachdem die Fürsten dieser Lnder, voran der erblindete König Georg von Hannover, die preuischen Friedensvorschlge abgelehnt hatten. b) Die Entscheidung. In drei Heersulen drangen die Preueu durch die Elbgegenden, durch die Lausitz und durch Schlesien unter siegreichen Gefechten in Bhmen ein, wo das sterreichische Hauptheer unter Beuedek zum Empfange bereit stand. König Wilhelm begab sich mit Bismarck (der vom König in den Grafenstand erhoben war) und Moltke, dem Chef des Generalstabes, zum Heere und bernahm selbst den Oberbefehl. Am 3. Juli war die Schlacht bei Kniggrtz (oder Sdotva), in welcher das Erscheinen des durch aufgeweichte Wege aufgehalteneu schleichen Heeres unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm das Geschick des Tages entschied.57) Damit war auch der Krieg (in sieben Tagen) entschieden. Vergleiche die Schlachten bei Waterloo und bei Kniggrtz. Die Truppen der sddeutschen Staaten wurden in den Main-gegenden von den Preußen zurckgedrngt.

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1902 - Leipzig : Hirt
56 Fnfte Periode. Ausgang des Mittelalters. 1227. durch mutigen Kamps gegen den dnischen Eroberer Waldemar Ii., der 1227 bei 1326. Bornhved eine entscheidende Niederlage erlitt. Als 1326 der mchtige Graf Gerhard Iii., der auch in Schleswig und Dnemark ausgedehnte Besitzungen hatte, seinem Neffen Waldemar V. von Schleswig die dnische Krone verschafft hatte, berlie ihm dieser das Herzogtum Schleswig (ergl. 45, l,b) als Lehen und bestimmte durch die Waldemarsche Verordnung", da Schleswig nie mit Dnemark vereinigt werden drfte. Waldemar konnte die Krone nicht lange be-haupten; aber die Vereinigung Schleswigs als erblichen dnischen Lehens mit Hol-1386. stein wurde 1386 von Dnemark durch einen Vertrag anerkannt. So entstand 1460. Schleswig-Holstein. 1460, nach dem Aussterben der schauenburgischen Grafen, whlten die schleswig-holsteinischen Stnde trotz der Waldemarschen Verordnung den mit den Schauenburgern verwandten Dnenknig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, unter der Bedingung, da die beiden Lnder ihre Freiheiten behalten und ewig zusammenbleiben sollten ungeteilt". Kaiser Friedrich Iii. erhob Holstein zum Herzogtum. Nur die Ditmarscher Bauernrepublik behauptete noch ihre alte Unabhngigkeit, bis sie nach blutigen Kmpfen (bei Hemmingstedt und Heide) im 16. Jahrhundert von Dnemark unterworfen wurde. 6. Die wlfischen Lnder. Heinrich der Lwe rettete von feiner gewaltigen 1181. Herrschaft 1181 nur seine mtterlichen Erblande: Lneburg und Braunschweig nebst Kalenberg (Hannover), Gttingen und Grubenhagen. Nach und nach kamen die Erwerbungen hinzu, die mit ihnen zusammen die heutige Provinz Hannover und 1235. das Herzogtum Braunschweig bilden. Kaiser Friedrich Ii. erhob 1235 die welfischen Lande zum erblichen Herzogtum Braunschweig-Lneburg. ?. Sachsen und Thringen. Nach dem Sturze Heinrichs des Lwen erhielt von seinen Besitzungen ein Sohn Albrechts des Bren zwei getrennte Elblandschaften mit der schsischen Herzogswrde. Seine Nachkommen begrndeten durch Teilung die Herzogtmer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. 1423. Letzteres erhielt die Kurwrde. 1423 wurde es nach dem Aussterben des herzoglichen Geschlechts an Friedrich den Streitbaren aus dem Hause Wettin, Markgrafen von Meien und Landgrafen von Thringen, verliehen. Unter feinen Shnen Friedrich dem Sanftmtigen und Wilhelm entbrannte ein Bruderkrieg,infolgedessen der Ritter Kunz von Kauffungen den schsischen Prinzen raub" ver-bte, indem er Friedrichs Shne Ernst und Albrecht entfhrte. Sie wurden durch 1485. den Leipziger Teilungsvertrag 1485 die Begrnder von zwei herzoglichen Linien: die ?ernestini'fche erhielt Thringen und Wittenberg (Kurfrstentum Sachsen), die 1547. albertinische Meien (Herzogtum Sachsen mit Dresden und Leipzig). 1547 wurde Wittenberg mit der Kurwrde an die albertinische Linie abgetreten, whrend.die ernestinische im Besitz der sachsen-thringischen Lande blieb. 58. England und Frankreich. England. Die Angelsachsen ( 36, 4), im 7. Jahrhundert zum Christentum bekehrt ( 37, 5), bildeten sieben kleine Staaten, die im 9. Jahrhundert zu einem Knigreich England (Angelland) vereinigt wurden. Auch das geeinigte England hatte Mhe, sich vor den An-1066. griffen der ruberischen Dnen zu schtzen, und 1066 in der Schlacht bei Hastings erlag der angelschsische Adel den franzsischen Normannen.
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